„Madikwe“ bedeutet in Setswana – der Sprache die vom Großteil der hier lebenden Bevölkerung gesprochen wird – „rot fließendes Wasser“. Madikwe befindet sich in der North West Provinz von Südafrika. Die Hauptstadt der Provinz – Mafikeng – liegt circa 40 km westlich der Region. Die Madikwe Region erstreckt sich weit über das sogenannte Marico Bosveld. Es breitet sich im Osten über Swartruggens aus, im Westen über Zeerust, über die Dwarsberge im Norden und den Highveld Steilhang im Süden. In der Mitte liegt der Ort Groot Marico, welcher dem Umfeld seinen Namen gibt. Der Ort ist benannt nach dem Groot Marico Fluss – einer der immerfließenden Flüsse in dieser Region. Madikwe ist eine sehr ländliche Region. Der Agrarsektor dominiert die Wirtschaft und bietet das größte Jobangebot. Tabak, Chilli, Mais, Weizen, Sojabohnen, Baumwolle und Gemüse sind die Hauptprodukte auf den Farmen. Die Farmen bekommen ihr Wasser von zwei Dämmen mit einem Fassungsvermögen von 41 Millionen m³, aber andauernde Dürreperioden führten zu Wassermangel auf den Farmen. Das MRDP selbst befindet sich in Skuinsdrift – einem sehr kleinen Dorf in der Madikwe Region. Hunderte Batswana haben durch das MRDP seit Januar 1989 Unterstützung erhalten.

Sozio-demografischer Hintergrund der Zielregion: Die Mehrheit der Bewohner der Region (95%) gehören der ethnischen Gruppe der Batswana an. Die anderen 5% sind weiße Südafrikaner (englisch- oder afrikaans-sprechend) oder Inder. Die Batswana lassen sich unter anderem aufteilen in Bafuhurutse, Bakwena und Barolong. Die meisten von ihnen sind Farmarbeiter, die ein Mindestgehalt pro Monat verdienen. Sie leben in Stämmen beziehungsweise großen Familienverbanden, doch ihre traditionellen Werte und Normen verlieren immer mehr an Bedeutung. Der fundamentale Kern der Tradition „Motho ke motho ka batho.“ (Ein Mensch ist ein Mensch durch die anderen Menschen.) wird vertrieben durch moderne Einflüsse. Das führt zu einem Anstieg an Problemen wie Alleinerziehenden, ungewollte Teenage-Schwangerschaften, HIV/Aids und Unterernährung von Kindern und Erwachsenen. Außerdem leiden die Mitglieder der Gemeinschaft an Problemen wie Alkoholismus, Mangel an Bildungsmöglichkeiten, Gewalt, Mangel an Perspektiven, Analphabetismus, Arbeitslosigkeit, Armut und viele mehr.